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Deutschland als Startpunkt der letzten vier Runden 2016

Wednesday, 14 September 2016 11:31 GMT

WorldSBK Kommentator Steve English blickt auf den Lausitzring

Die Sommerpause ist vorbei und die WorldSBK begibt sich auf die Zielgeraden der Saison 2016, aber bei noch vier zu fahrenden Rennwochenenden gibt es auch noch 200 Punkte. Obwohl er die Meisterschaft anführt, kann Jonathan Rea mit diesem Gedanken im Hinterkopf in den kommenden Wochen nichts als gegeben hinnehmen, denn er will seinen Titel schließlich verteidigen.

Der Nordire war zuletzt in bestechender Form, aber ein Ausfall im zweiten Rennen von Laguna Seca führte dazu, dass er mit etwas schlechter Stimmung in die Sommerpause ging. Noch immer hat er jedoch alle Trümpfe in der Hand. Rea feierte in diesem Jahr bisher mehr Rennsiege als alle anderen und obwohl die WorldSBK zwischen Ducati und Kawasaki, was die reine Pace angeht, eng umstritten ist, war es Rea, der konstant die besten Ergebnisse holte.

Für die Mehrheit der Fahrer wird Deutschland neues Gebiet. Der Lausitzring war seit 2007 kein Gastgeber der WorldSBK mehr und von den aktuellen Startern war damals nur Josh Brookes dabei, allerdings in der Supersport Klasse. Als Ergebnis dessen werden die Fahrer Zeit brauchen, um auf dem deutschen Kurs auf Tempo zu kommen, der innerhalb eines Ovals errichtet wurde.

Der Lausitzring ist daher für alle ein weißes Blatt Papier. Egal ob Teams, Fahrer, Ingenieure, Journalisten, niemand kann definitiv sagen, was zu erwarten ist – eine großartige Möglichkeit für jemanden für ein Überraschungsergebnis zu sorgen.

Ein Team, das unbedingt überraschen will, ist Yamaha. Das Team, das wie viele andere zwei Tage auf dem Lausitzring testete und in der Lage sein sollte, von Anfang an konkurrenzfähig zu sein. Die Herausforderung mit einem neuen Bike anzutreten, ist dass man Zeit zum Lernen auf jeder Strecke braucht, während andere Teams auf jeder Strecke mit einem Basis-Setting ankommen, wodurch sie mit nur kleinen Änderungen Vertrauen erlangen können.

Für Alex Lowes kann die Rückkehr zur WorldSBK Action nicht schnell genug kommen. Der Brite genoss eine erfolgreiche Sommerpause mit einem Sieg bei den 8 Stunden von Suzuka und zwei Auftritten in der MotoGP, in Silverstone und Misano als Ersatz für seinen verletzten Landsmann Bradley Smith als Highlights. Nun da der 26-Jährige zurück ist, will er seine von Verletzungen geplagte Saison hinter sich lassen und genau das Potential zeigen, das er in Suzuka vorlegte. Allerdings ist die Suzuka-Spezifikation anders als sein Bike in der WorldSBK, aber Lowes ist zuversichtlich, dass er seine vielversprechende Leistung fortsetzen kann.

Währenddessen werden die üblichen Verdächtigen an der Spitze um den Sieg kämpfen. Tom Sykes hat 46 Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen Rea und ist der einzige verbliebene Pilot mit realistischen Chancen. Der Kawasaki Pilot war in diesem Jahr schon viel stärker, aber neben seinen fünf Siegen, landete er genauso oft auch nicht auf dem Podium. Seine zuletzt gezeigte Form ist aber sehr stark und diese auch nach der Sommerpause zu halten wird für den ehemaligen Champion entscheidend.

Sykes ist ein außergewöhnlicher World Superbike Fahrer und einer der Besten, die wir je gesehen haben. Er kann dominant und zerstörerisch schnell sein. Nun bleibt ihm in den letzten vier Runden jedoch kein Raum für Fehler – wenn Sykes den Titel gewinnen will, muss er in den kommenden zwei Monaten auch zahlreiche Rennen für sich entscheiden.

Der Titel 2016 ist noch offen, doch Sykes läuft die Zeit davon, wenn er Rea davon abhalten will, die Krone zu holen. Die Zeit läuft...